Als interdisziplinäres Fachgebiet untersucht Designwissenschaft die Theorie, Geschichte und Praxis des Designs. Es analysiert seine sozialen, kulturellen und politischen Dimensionen und hinterfragt gleichzeitig die ihm zugrunde liegenden Annahmen und Implikationen. Das Betrachten von Design aus verschiedenen Blickwinkeln dient dem Zweck, unser Verständnis für die Rolle von Design bei der Gestaltung unserer Welt zu vertiefen und sozial verantwortliche und integrative Designpraktiken zu fördern.
Critical Design ist (ähnlich wie Design Fiction oder Speculative Design) eine Disziplin, die gesellschaftliche Normen in Frage stellt, indem es zum Nachdenken anregende Designobjekte und -erfahrungen produziert. Ziel ist es, verborgene Annahmen, Vorurteile und Dynamiken aufzudecken, die im Design verankert sind, und eine kritische Reflexion anzuregen. Durch die Vorstellung alternativer Zukünfte und die Förderung interdisziplinärer Zusammenarbeit möchte Critical Design aktiv zu einem integrativeren und ethisch bewussteren Designansatz inspirieren.
Diese frisch entstandene Sparte geht über das konventionelle Verständnis von Wiederverwendung und -verwertung hinaus. Es schafft neue Wertstoffketten, Wirtschaftszweige (bspw. Secondhandbaumärkte oder -kaufhäuser) und betont die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft sowie nachhaltiger Designpraktiken. Nicht zuletzt hat das aktualisierte Verständnis von Materialien auch das Potential, bestehende Produktionsbedingungen zu verändern, um auf einen späteren Nutzen besser abgestimmt sein zu können.
Nach meinem Studium des Intergrierten Designs und der Designwissenschaften, beschäftige ich mich mit kleinen Alltagsbeobachtungen und großen Fragen der Welt gleichermaßen. Der Mensch und seine Verhaltensmuster, die Interaktion mit seiner Umwelt, seiner Interpretation dessen – und damit auch der Entwurf, Sinn und Gebrauch der Dinge die uns umgeben – sind zentrale Ausgangspunkte meiner theoretischen und praktischen Werke.
Ich lebe und arbeite in Leipzig.